Was, wenn Verwandlung nicht (1990)für Klavier solo
Nach den Duineser Elegien von R.M. Rilke.
Durch prozesshaft angelegte Sichtweisen verändert sich die Strahlkraft eines motivischen Kerns.
Dauer: 7' 00"
SME/EMS
Vier Worte (1991)für Chor und Orgel
Text: Bibel / Liturgie
Für engagierten Laienchor.
Eine Musik in 4 Sätzen für zwei Frauen-, eine Männerstimme und Orgel nach biblischen Texten.
Dauer: 19' 00"
SME/EMS
Laub (1991)für Gitarre solo
Eine Sammlung pädagogischer Stücke.
Dauer: 40' 00"
Gitarrenforum Winterthur
c/o Bissig
Lustgartenstr. 9
CH-9000 St. Gallen
Quintett (1992)für Oboe, Horn und Streichtrio
Zunehmendes Auseinanderwachsen gegensätzlicher Elemente.
Aufführungsrecht vorbehalten.
Dauer: 22' 00"
SME/EMS
Monolith (1993)für Orchester (2,2,2,2- 2,2,2,0- Schlgz(3)- 5,5,5,5,3)
Aus einer Fünftongruppe, dem Kern des Werkes, entwickelt sich das ganze fünfsätzige Stück.
Dauer: 10' 00"
SME/EMS
Le guetteur mélancolique (1994)für 2 Klarinetten, 2 Harfen, Klavier, 6 Schlagzeuger, 2 Sprecher und 4 Chorgruppen
Text: Guillaume Apollinaire
Für den Stadelhofer Totentanz.
Eine räumlich aufzuführende Partitur nach Texten von Guillaume Apollinaire, die sich mit dem Uebergang vom Diesseits ins Jenseits beschäftigt. Sprachlosigkeit angesichts des Todes, ein Reigen am Grab und das Passieren der Schwelle.
Dauer: 16' 00"
SME/EMS
Duo (1995)für Violine und Kontrabass
Wenn zwei Ungleiche dasselbe tun, resultiert ein Verschiedenes, machen sie Unterschiedliches, kann ein übergeordnetes Drittes entstehen.
Dauer: 15' 00"
SME/EMS
aufwärts (1997)für Flöte, Gitarre und Violoncello
Eine nicht-oktavidentische Leiter bildet den Ausgangspunkt und die klangliche Mitte des viersätzigen Stücks.
Dauer: 16' 00"
Gitarrenforum Winterthur
c/o Bissig
Lustgartenstr. 9
CH-9000 St. Gallen
unzuhause (1997)für Altsaxophon solo
"Unzuhause", so Heidegger, sei das ursprünglichere Phänomen als Angst.
Dauer: 8' 00"
SME/EMS
entgegen (1998)für Bassetthorn solo
Das Entgegensetzen von unterschiedlichen Energieformen bewirkt eine Belebung, in der Statisches in Fluss kommt.
Dauer: 7' 00"
SME/EMS
entgegen (2002)für Klarinette in B
Dauer: 7' 00"
SME/EMS
entgegen 2 (1998)für Bassetthorn solo
"entgegen 2" unterscheidet sich von "entgegen" durch einen offeneren Schluss.
Dauer: 8' 00"
SME/EMS
Ins Offene (1998)für Altflöte, Englischhorn und Sopransaxophon
Ein Stück über das Aufrauhen des Unisonos, das vom statischen in einen flüssigen Zustand versetzt wird.
Dauer: 15' 00"
SME/EMS
Fährte (1998)für Posaune solo
Wenn der Boden weich genug ist, hinterlässt das Wild eine Spur.
Dauer: 8' 00"
SME/EMS
Poren (1999)für 3 Bassetthörner
Ein Versuch, einerseits eine körperliche, ja kristallin präzise, andererseits eine aus jeder Fixierung gelöste Musik zu schreiben: eine Musik, die strömt und gleichzeitig klar ist.
Dauer: 9' 00"
SME/EMS
spöttisch leicht (1999-2000)5 Lieder nach Gedichten von Sarah Kirsch
für Singstimme (Mezzosopran), Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
Text: Sarah Kirsch
Die Zeilensprünge Sarah Kirschs machen aus Lesenden Stolpernde. Stolpernde müssen, wenn sie den Inhalt eines Textes verstehen wollen, wieder lesen. Dadurch gewinnen sie unerwartet Zeit und dringen tiefer ein.
Dauer: 15' 00"
SME/EMS
Kadenzen für das Violoncello-Konzert in D-Dur von Joseph Haydn, Hob. VII b:2 (2000)für Violoncello
1. Satz: 1'10
2. Satz: 12"
3. Satz: 10" und 30"
Ein Versuch, die kompositorischen Perspektiven Haydns etwas weiter zu treiben.
Dauer: 2' 00"
SME/EMS
"nah / hautnah" (2000-2001)"Hör-Spiel"
für Sprechchor, Solo-Sopran, Solo-Violoncello und Ensemble (Fl, Klar, V, Vc, Schlgz, Klav)
Text: Sarah Kirsch, Sappho, Michel Serres, Stefan Buri, Hans Magnus Enzensberger
Im Auftrag und mit Unterstützung der Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung für den Kammersprechchor Zürich zu dessen 50-jährigem Bestehen.
UA: Zürich, 20. November 2001, Kammersprechchor Zürich, Martina Fausch, Martina Schucan, ensemble für neue musik zürich (Bernhard Erne).
Ein Stück, das die Nähe zwischen Musik und Sprechen, den Grenzbereich zwischen Austausch und Raunen, zum Thema macht, gerade dort, wo das Wort nur noch schwach hinkommt und die Musik schon begonnen hat.
Dauer: 45' 00"
SME/EMS
(Stimmen beim Komponisten)
Schwebungen (2001)für Violoncello solo
Martina Schucan gewidmet. UA: Menorca, 3. November 2001, Martina Schucan.
Harmonische Extremzonen bewirken ein fortgesetztes Kräftespiel zwischen Spannung und Entspannung, an dessen Ende eine Ahnung an das Wechselhafte des Anfangs zurückbleibt, gekippt in eine dauerhaftere und intensivierte Dimension.
Dauer: 8' 00"
SME/EMS
anhaltend (2001-2002)für 2 Violoncelli
Musik über das Duo op. 54, Lettre F 2e livre von Jacques Offenbach.UA: St. Gallen, 8. April 2002, Martina Schucan, Imke Frank."anhaltend" kann selbständig oder als dritter Satz des Duo op. 54, Lettre F 2e livre von Jacques Offenbach gespielt werden, wobei der originale dritte Satz entfällt oder als vierter erklingt. Musik erklingt selbst dort, wo wir noch nicht an sie denken und anders als erwartet.
Dauer: 9' 00"
SME/EMS
(Stimmen: sFr. 18.-; € 12.00)
Sprayerspruch (2002)Musik
für 5-stimmigen Chor a cappella
Text: Mahatma Gandhi, Alltags- Werbe- Mediensprache
Frei nach Mahatma Gandhi.Ein fortgesetztes Konkretisieren musikalischer und zuletzt auch aussermusikalischer Inhalte führt zu einer Zentralfrage menschlichen Daseins.Für engagierten Laienchor.
Dauer: 13' 00"
SME/EMS
Sprayerspruch II (2002-2003)für 5-stimmigen Chor und 3 Bassetthörner
Text: Mahatma Gandhi, Alltags- Werbe- Mediensprache
Der Versuch, die Chorfassung mittels Einbezug von Instrumenten zusätzlich zu radikalisieren.
Dauer: 15' 00"
SME/EMS
aussprechen (2002)Trio
für Blockflöte(n), Gambe und Cembalo
"aussprechen" hat etwas Installatives: In scheinbar endlos wirkenden Ueberlängen ereignet sich gerade so beklemmend wenig, dass allseits Festgefahrenes durchaus mit leisem Humor zutage tritt.
Dauer: 15' 00"
SME/EMS
menschenfleiss (2002-2003)Musik
für Streichorchester
Nach einem Gedicht von Ernst Jandl.Aus dem späten Aufprall äusserster Gegensätze erwächst der Musik sukzessive ein Klangraum aus verstimmten harmonischen Spektren, deren Durchlässigkeit und Trübungen Erinnerungen an reine Klänge und eine verborgene Ahnung wecken.
Dauer: 14' 00"
SME/EMS
... nachfragend (2002-2003)für Flöte und Cembalo
Zwischen Rezeption und Perzeption. Das kurze Stück gibt Gelegenheit, über den Unterschied zwischen dem Aufnehmen fremder Inhalte und dem sinnlichen Wahrnehmen als einer Stufe der Erkenntnis nachzudenken.
Dauer: 2' 30"
SME/EMS
Irritationen (2003)für Violine solo
Pflichtstück für den Koeckert-Wettbewerb 2004.
Irritationen sind Reize, Aufreize, die erregen. Im 19. Jh. kommen zu dieser Bedeutung (durch die Nähe zum Verb irren) Begriffe wie unsicher machen, verwirren, beunruhigen etc. dazu. Irritationen weisen in diesem Sinne auf hintergründige Zusammenhänge hin, mit denen einträchtig zu leben nicht von vornherein sichergestellt ist.
Dauer: 6' 00"
SME/EMS
... für und für (2004)für Violoncello solo
In "...für und für" verlässt die Musik die vertraute Temperierung und die lineare Zeitgestaltung. Vordergründige Unreinheit kann dabei plötzlich einrasten in eine fremde Harmonie, rhythmisch pulsierende Musik einem beseelten Verweilen in Dauern.
Dauer: 7' 00"
SME/EMS
Intonationen (2004)3 kurze Stücke
für zwei (Barock-) Geigen
Im Auftrag von und für John Holloway und Monika Baer.
Verfliegende Gegenwarten. Eine Arbeit über charakteristische Stimmungen, vielleicht vergleichbar mit Gefühlsstimmungen und damit verbundenen typischen Trübungen oder Einfärbungen in der Wahrnehmung von (Um-)Welt.
Dauer: 8' 00"
SME/EMS
Intervention (2004-2005)für Oboe solo
In "Intervention" bahnt sich die Musik einen Weg, auf dem das Zerbrechliche und Feine zu Aussagen kommen, die ohne die grosse Geste des Anfangs undenkbar wären und doch so etwas wie deren Gegenteil darstellen. So scheinen sich entgegengesetzte Positionen unterirdisch zu nähren.
Dauer: 8' 00"
SME/EMS
Übergang (2005)für Bassklarinette (in B), Fagott und Violoncello
Durch das Dehnen der Zeit in tiefer und dunkler Lage nistet sich die Musik (oder besser: das wahrnehmende Ohr?) in einem Zwischenbereich von Prozess und Statik, wie durch eine Lupe betrachtet, ein. Aus der Fülle unzähliger Möglichkeiten tritt die Präsenz eines singulären Übergangs.
Dauer: 10' 00"
Manuskript
Ich und Du (2008)für 2 Oboen
Für Ana Lomsaridze und Matthias Arter.
'Ich und Du' nimmt die Kanontechnik zum Ausgangspunkt. Dadurch ereignet sich schon in den ersten Momenten eine unerwartete Konstellation mit Konfliktpotential, welche nach und nach von verschiedenen Seiten angegangen und ausgeleuchtet wird. Das kurze Stück bietet eine Möglichkeit, der Sehnsucht nach Gemeinsamem und seinen möglichen und unmöglichen Realisierungen nachzulauschen.
Dauer: 3' 00"
SME/EMS
Heiligenetude (Bidott und Padott) (2008)für kleines Ensemble (Fl, Ob, Klar, Fg, Hr, Vl, Vla, Vc)
Der Versuch, Heilige oder Heiliges zu beschreiben, ist verfänglich und verfehlt leicht haarscharf das Gemeinte. Das Heilige lässt sich so einfach nicht artikulieren. Ob es sich mit musikalischen Mitteln im Masse einer nicht gesteuerten Übereinstimmung von inneren und äusseren, bewussten und vorbewussten Gegebenheiten einstellt?
Bidott und Padott sind vielleicht zwei noch unerkannte Schutzheilige.
Dauer: 5' 00"
SME/EMS
(Stimmen: sFr. 40.-; € 26.50)
ich und ich (2009)für Klavier solo
See Siang Wong gewidmet.
Nach 'Ich und Du' für 2 Oboen ist 'ich und ich' für Klavier solo das zweite Stück eines entstehenden Zyklus, der sich Fragen eigener Verortung stellt.
'ich und ich' ist eine Arbeit über den Klavierklang und eine Sonde in die Richtung einer Vermittlung zwischen expressiv aufgeladenem Material und den musikalischen Gegebenheiten, die sich aus sich selber heraus artikulieren.
Dauer: 7' 00"
SME/EMS
2efnmz5 (2009)für Ensemble ad lib.
Konzeptstück für das Ensemble für neue Musik Zürich (zu dessen 25. Geburtstag).
Der Kern des Konzepts ist, quasi alle gespielte Musik der letzten 25 Jahre in einer im Vorfeld abgesprochenen Dauer (nicht kürzer als 15 sec.) blitzartig erklingen zu lassen.
Dauer: 1' 00"
SME/EMS
Urgrund (2010)Duo
für Violoncello und Klavier
Die Kernidee des Stücks erschliesst über ein Zufallsmaterial ein Maximum an Diversität. An der Klangoberfläche treffen disparate Inseln aufeinander, die untergründig miteinander verwoben sind.
Dauer: 12' 00"
SME/EMS
Baustelle Dialog (2011)für Shakuhachi und (Barock-)Violine
'Baustelle Dialog' lebt von der Artikulierung der Verhaftung in der eigenen Tradition, die sich so leicht nicht fügt in ein Gemeinsames. Insofern erzeugt die Musik eine gewisse Spannung zu einem erwünschten, sich aber nicht auf die Schnelle herstellbaren Dialog.
Dauer: 15' 00"
SME/EMS
hellwach (2012)für Ensemble (Fl, Klar, Hr, Pos, Perc, Pf, Vl, Vla, Vc)
Gegenstand des Stückes ist die Auseinandersetzung mit Intensität, wie sie sich kontinuierlich verändern oder steigern kann, und inwiefern sich die Hörperspektive vom kompositorischen Zugang unterscheidet.
Dauer: 12' 00"
SME/EMS
an vorbei (2014)"an vorbei" thematisiert ein Hören, das eine Zwiesprache mit sich selbst herausfordert. Angeregt durch die Klangereignisse wird das Wahrnehmen in Prozesse geschickt oder zum Verweilen ermutigt. Der Titel spielt an auf das Fliessen der Zeit, den Augenblick und das Vorübergehen.
Manuskript
2 Lieder (2015)Für mittlere Singstimme und Klavier
Bedingt durch die unterschiedlichen Erinnerungszonen bearbeitet das menschliche Hirn Reize stets simultan auf mehreren Ebenen. In den 'Zwei Liedern' auf Silben spätmittelalterlicher Mystiker habe ich versucht, das Parallel-Hören auf die Struktur der Singstimme zu übertragen zu übertragen. Daraus resultieren sich mehrfach überlagernde Zeitverläufe, die sich in der Gegenwart treffen.
Manuskript